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Die Kommunikation im Internet wird nicht nur schnelllebiger und dynamischer, sondern auch immer unübersichtlicher. Um auch nach Abschluss unserer Ausbildung als #BeInterNett-Coaches auf die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen in der Online-Kommunikation, vor allem im Bereich Hate-Speech, reagieren zu können, bilden wir uns daher stetig weiter. Eine solche Möglichkeit der Weiterbildung bot die von #BeInterNett initiierte digitale Workshop-Reihe im Oktober und November 2021.

 

So vielschichtig und intersektional wie Hate-Speech ist, so breit war die Reihe thematisch aufgestellt. Es gab u.a. einen Austausch darüber wie Gruppen, die mit struktureller Diskriminierung konfrontiert sind, Instrumentalisierungsversuche abwehren und gemeinsam im Netz intervenieren können (mit Marina Chernivsky, Leiterin des „Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment“ der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V.), Workshops zur Pyschologie von Verschwörungstheorien (u.a. von Giulia Silberberger und Rüdiger Reinhardt von Der goldene Aluhut gUG) oder zu den Rekrutierungsstrategien der Hizb ut-Tahrir (von Rashad Ali).

 

Aber nicht nur externe Expert:innen sondern auch wir Coaches wurden eingeladen, zu unseren Studieninhalten zu referieren. So hielt unser Coach Simon Maierhofer am 11.11.2021 einen Workshop zum Thema „(Neu-)Rechte Narrative. Am Beispiel des Kultur-Begriffes“. Die Moderation übernahm #BeInterNett-Coach Şeyma Özdemir.

Eine der medialen Strategien der neuen Rechten ist eine Diskursverschiebung hin zu einem geistig-gesellschaftlichen Klima mit dem vorrangigen Ziel, unter anderem antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit hoffähig zu machen. Hierzu wird der ursprünglich biologistische Rassismus kulturalisiert und ganzen Gesellschaftsteilen eine Kulturfremdheit unterstellt, die nicht in eine vermeintlich originäre europäische Kultur einzugliedern sei.

 

Der Workshop bot zudem sowohl dem Referenten als auch den Teilnehmenden eine Möglichkeit des Wissenstransfers aus dem universitären Kontext in ein praktisches Arbeitsfeld und bot die Chance, die sonst abstrakten Kontexte und Bedeutungen bestimmter Begriffsverwendungen fassbarer zu machen.

Die Moderationstätigkeit bot zum Ende der digitalen Workshop-Reihe eine spannende Perspektivwechsel. Die während der Couchausbildung erworbenen Moderationstechniken konnten so in einem neuen Kontext angewendet und ausprobiert werden. Unter den Teilnehmenden waren neben #BeInterNett Coaches, auch Fachpersonen und thematisch Interessierte. Entsprechend mehrperspektivisch und spannend war die sich anschließende Diskussion, für welche durch die Moderation der Rahmen geschaffen wurde.

 

Da wir beiden Coaches den digitalen Raum und die Art und Weise der Durchführung des Workshops selbst bestimmen und gestalten durften, konnten wir in diesem Rahmen neue Rollen einnehmen und dadurch eine neue Perspektive in der Durchführung von Workshops einnehmen.

Alles in allem hat es uns großen Spaß gemacht und war eine tolle Möglichkeit unser Wissen, unsere Ideen und Perspektiven einzubringen, um #BeInterNett ein Stück mehr mitzugestalten.

Die Digitale Workshopreihe Herbst 2021 bot ein vielfältiges Programm

von BeInterNett-Coaches Şeyma und Simon