Das Projekt #BeInterNett - Demokratische Kommunikation im Netz

Hate Speech im Netz entgegen treten

Unser Projekt

Das Projekt #BeInterNett – Demokratische Kommunikation im Netz wurde bis Dezember 2022 von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und Rat muslimischer Studierender und Akademiker durchgeführt und von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.

Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Unter veränderten Voraussetzung können aber weiterhin Trainings durchgeführt werden.

Das war das Projekt #BeInterNett

Unser Vorhaben

#BeInterNett wollte junge Erwachsene befähigen, sich nicht nur aktiv für ein respektvolles, wertegestütztes und demokratisches Miteinander in den sozialen Medien einzusetzen, sondern auch konkrete Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, Hassrede (Hate Speech), Diskriminierung, Demokratiefeindlichkeit und Gewalt im Internet entgegenzutreten und andere dazu ermuntern, sich anzuschließen. Gemeinsam warfen wir einen besonderen Blick auf antimuslimische Hate Speech und entwickelten gemeinsam Handlungsstrategien zum Umgang damit.

Das Kooperationsprojekt bezog Netz-Erfahrungen Betroffener ein und versorgte junge Muslim:innen bedarfsorientiert mit Knowhow. Unsere Trainings waren partizipativ und machetn aus Betroffenen selbstbestimmt Handelnde.

BeInterNett war für alle, die sich aktiv für ein respektvolles Miteinander in den sozialen Medien einsetzen wollen!

Unsere Ziele

Sprechfähigkeit

Junge muslimische Erwachsene in Deutschland sind häufig mit antimuslimischer Hate Speech konfrontiert. Wir wollten die Sprechfähigkeit junger Muslim:innen zu diesem hochaktuellen Thema stärken und ihre Teilhabe an gesellschaftlichen Gestaltungsprozessen on- und offline fördern.

Ausbildung

Unsere BeInterNett-Coaches haben eine intensive Ausbildung zu unseren Themen durchlaufen. Gemeinsam mit diesen jungen und motivierten Menschen haben wir zwei Trainingskonzepte zum Umgang mit antimuslimischer Hate Speech im Internet entwickelt. Unsere Coaches führten die Workshops durch und wirkten so als Handelnde, Vorbilder und Ideengeber:innen in die Communities hinein.

Empowerment

Teilnehmende unserer Trainings entwickelten gemeinsam mit unseren Coaches mögliche Handlungs- und Kommunikationsstrategien für einen konstruktiven und demokratischen Umgang mit Hate Speech im Internet und konnten diese praktisch einüben. So wurden sie bestärkt, sich für ein demokratisches Miteinander im Netz einzusetzen.

Community

Wir wollten muslimische Communities und ihre ‚Verbündeten‘ stärken. Wir blieben mit den Teilnehmenden auch nach Abschluss des Trainings in Kontakt und boten eine Plattform für Austausch und Empowerment. Junge interessierte Menschen wurden so fit gemacht für die Auseinandersetzung mit Demokratiefeindlichkeit, Hate Speech, Diskriminierung und Gewalt im Netz. Gemeinsam erlernten und vermittelten wir, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um muslimfeindlicher Diskriminierung in den sozialen Medien entgegenzutreten.

Unsere Zielgruppe

Das #BeInterNett-Projekt richtete sich in erster Linie an Muslim:innen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Wir boten unsere Trainings vor allem für Gruppen an, wie zum Beispiel muslimische Hochschulgruppen oder Jugendgruppen muslimischer Vereine oder Verbände. Unsere Coaches kamen – online oder in Präsenz – in die Gruppe (8-15 Personen) und führten nur mit und für sie ein Training durch. Es konnten aber auch Einzelpersonen, Freundeskreise oder Kleingruppen an unseren Trainings teilnehmen: hierfür fanden in regelmäßigen Abständen „offene Online-Trainings“ statt, zu denen sich jede:r anmelden konnte.

Wir richteten uns ebenfalls explizit an sogenannte ‚Verbündete‘ der Zielgruppe, wie beispielsweise Freund:innen, kooperierende Personen oder Organisationen. Deshalb konnten unsere #BeInterNett-Workshops vereinzelt auch von Personen, die sich nicht der muslimischen Community zuschreiben, sowie interessierten Multiplikator:innen der politischen Bildung gebucht werden.

Mehr Details zum Projekt

Was genau haben wir gemacht?

Wir haben zwei Trainingskonzepte erarbeitet und engagierte Coaches dazu ausgebildet diese zu vermitteln. Unsere Trainings richteten sich in erster Linie an junge muslimische Erwachsene und ihre ‚Verbündete‘. Das Training konnte als Basistraining (3h) und Tagestraining (6h) gebucht werden. Gemeinsam erarbeiteten wir, wie man im Netz auf antimuslimische Hate Speech reagieren kann. Im Training wurden gemeinsam Handlungsstrategien entwickelt und praktisch eingeübt. Das Basistraining fokusierte dabei auf die grundlegenden Inhalte, während das Tagestraining neben den grundlegenden Inhalten mehr Raum für das individuelle Üben bot.

Darüber hinaus wurde im Projekt eine digitale Workshopreihe zum Thema „Die muslimische Community im Spannungsfeld zwischen Rechtsextremismus, Antimuslimischem Rassismus und Antisemitismus“ umgesetzt sowie die Handreichung „Macher:in im Netz“ publiziert.

Was macht #BeInterNett besonders?

Das #BeInterNett-Projekt nahm sich eines wichtigen Themas an und stärkte gezielt junge muslimische Erwachsene und ihre Position im Netz und in der Gesellschaft. Besonders war dabei der partizipative Charakter des Projektes mit dem Peer-to-Peer-Ansatz: Unsere #BeInterNett Coaches sind mehrheitlich muslimische Studierende oder junge Berufstätige. Sie konnten sich von Beginn an mit ihren Erfahrungen und Bedürfnissen in die Konzeption des Trainings und die Planung und Themenauswahl unserer digitalen Workshops einbringen. Als Coaches konnten sie ihr Wissen und ihre Expertise an andere junge Muslim:innen, ihre sogenannten Peers, weitergeben. Dies ermöglichte ein Training und Lernen auf Augenhöhe.

Wie kam es zu dem #BeInterNett-Projekt?

Junge Muslim:innen, die sich in Deutschland aktiv für die Gesellschaft und die Demokratie einsetzen, sind häufig besonders von Hate Speech betroffen. Sie geraten nicht nur aufgrund ihres Engagements, sondern auch aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit ins Visier von Hater:innen und Trollen. Diese Angriffe sind persönlich schwer zu ertragen und führen in einigen Fällen sogar zu einem Rückzug aus der Öffentlichkeit. #BeInterNett wurde geschaffen, um dem entgegenzuwirken. Jungen Muslim:innen wurde eine Plattform geboten, welches ihr Engagement wertschätzt und unterstützt. Ihre Expertise und ihr Know How im Umgang mit sozialen Medien und Hass im Netz sollten erweitert werden, so dass sie in ihrer demokratischen Handlungsfähigkeit gestärkt werden.

Wie wurde das Training entwickelt?

Um ein Workshopangebot zu entwickeln, welches sich an den Bedarfen unserer Zielgruppe orientiert, haben wir bereits die Entwicklung des Trainingskonzeptes partizipativ gestaltet und deshalb interessierte junge Menschen von Beginn an in diesen Prozess mit einbezogen: Das Trainingskonzept wurde von ihnen mitgestaltet, evaluiert und gemeinsam mit ihnen überarbeitet.

Wer steckt hinter dem #BeInterNett-Projekt?

Hinter dem #BeInterNett-Projekt steckt eine ganze Menge Personen und Organisationen. Das Projekt wurde durchgeführt von den Vereinen Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und dem RAMSA e.V. Gefördert wurde es durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Unsere Trainings wurden von eigens ausgebildeten #BeInterNett-Coaches durchgeführt, die selbst aktiv an der Konzeption der Trainings beteiligt waren.

Wer sind unsere Coaches?

Unsere Coaches sind mehrheitlich muslimische Studierende. Sie brachten daher beste Voraussetzungen für unseren Peer-to-Peer-Ansatz mit. Bereits vor ihrer Ausbildung zum #BeInterNett-Coach haben sie sich in muslimischen Hochschulgruppen oder anderen Vereinen der Zivilgesellschaft engagiert und sich außerdem in die Konzeption des Trainings aktiv eingebracht. Sie sind bundesweit verteilt und konnten an jeden Ort kommen, um mit euch und euren Gruppen ein Training durchzuführen.

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